Türkei I – Bekanntes und Neues

Auf der Reise über den Balkan kamen uns Massen von Deutschen mit türkischem Migrationshintergrund (oder wie auch immer man das am besten ausdrückt) entgegen. Erkennbar am dicken Auto mit deutschem Kennzeichen, obligatorisch eine Dachbox, damit im Auto für 5-7 Familienmitglieder und Mitbringsel Platz ist, entweder gewollt oder durch Beladung tiefergelegt und mit klarer Arbeitsteilung an den Raststätten: Mädchen und Frauen bereiten das Picknick auf dem Raststättengrünstreifen, Jungs und Männer stehen rum und rauchen, waren sie auf der Rückreise vom Verwandtenbesuch.

Turkish Viagra, Uchisar

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Seit einer Woche erleben wir nun Türken ohne Migrationshintergrund, genießen ihre Freundlichkeit und lernen mehr darüber was türkische Kultur wirklich ist. Vom Friseur in Istanbul, der Micha erst die Haare schneidet und ihm dann im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf wäscht, über den Toyota-Autohausbesitzer in Ankara, der uns Freitag abends um 16:45 Uhr, weil er das Originalteil nicht lagernd hat, kurzerhand zum benachbarten Autoschrauber schickt, diesem (weil der kein Wort englisch spricht) klare Anweisungen gibt, was zu tun ist und was dafür verlangt werden kann, bis zum Melonenverkäufer auf dem Markt in Zentralanatolien, der uns die Melone einfach schenkt, weil wir das Kleingeld nicht passend haben (und er es sowieso nicht fassen kann, dass wir nur eine einzige kaufen wollen), sind uns bisher nur nette Menschen hier in der Türkei begegnet.

Als Frau am Steuer unseres Autos werde ich oft mit großen Augen angeschaut – am fehlenden Kopftuch kann es nicht liegen, denn das ist in der West- und Zentraltürkei bei jungen Frauen nicht mehr Standard. Auf jeden Fall werde ich sowohl im Straßenverkehr als auch im persönlichen Umgang sehr zuvorkommend behandelt.

Heute geht’s von Kappadokien weiter – immer gen Osten.

Ballons in Kappadokien

Ballons in Kappadokien

 

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